31 Tage aus dem Leben eines homosexuellen Teenagers im Jahre 1977 erzählt der Roman DAS SUMMEN UNTER DER HAUT. Die erste Liebe des 14-jährigen Julle: seine Stunde Null. Ihn erwischt es just, als Axel Peschke, der Neue, den Klassenraum betritt: Immer wieder taucht im Roman das Freibad auf: der einzige Ort, wo sich alle nackig machen müssen, wo die Blicke verstohlen über Körper wandern. Und das Erleben all der vielen peinlichen Situationen, die sich einbrennen: Mit Stephan Lohses Roman wird man katapultiert in das schweißgetränkte, holprige Liebeserwachen eines schwulen Jugendlichen. In diese Zeit, in der plötzlich die einfachsten Dinge nicht mehr funktionieren: gehen, reden, atmen. 

Letztendlich ist der Roman “Das Summen unter der Haut” auch ein Parallelentwurf zu den 70er-Jahren. Ein Märchen: Wie schön wäre es, wenn es so gewesen wäre. Denn im Roman sind eigentlich alle entspannt, ahnen sein Schwulsein. Nur Julle trägt diesen Katalog der Angst mit sich. 

“Ich habe mir ein bisschen vorgestellt, wie wäre denn eine Welt, wo man gar kein Coming-out machen muss?”, sagt Lohse. “Es gibt kein heterosexuelles Coming-out. Niemand muss sich zu einem unglaublich peinlichen Abendessen mit seinen Eltern zusammenfinden und sagen, ich bin übrigens heterosexuell.” 

Die Freundschaft zwischen Axel aus der Hochhaussiedlung und Julle aus dem Mittelstandseinfamilienhaus dauert 2.678.400 Sekunden oder – wie es im Roman heißt – ein ganzes Leben. Ein Sommerbuch über die erste Liebe, von der man sich nie so ganz erholt. 

Kooperation der Veranstaltergemeinschaft „buchhaltung. zugehört und hingesehen“: AllerWeltHaus Hagen e.V., Integrationsagenturen der Caritas Hagen und der Diakonie Mark-Ruhr, Jugendring Hagen e.V., Kommunales Integrationszentrum der Stadt Hagen, Stadtbücherei Hagen. 

Gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“